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er Name ,,Schlawe" erscheint in den älteren
Urkunden (Pomm. Urkundenbuch) meist noch in typisch slawischer Prägung,
z. B. Slawna, Ziavene, Slawo, Ziawen, Schlawina, Schlavinia (latinisiert),
Slaw usw. Seit Begründung der deutschen. Stadt (1317) wird diese zum
Unterschied von Alt-Schlawe ,,nova Zlawna", 1449 urkundlich ,,nien
Siawe" genannt.
Schlawe
war das Erbteil der Söhne des Herzogs Ratibor von Pommern (t 1152):
Bogislaw, Wartislaw und Swantopolk. Bogislaw schenkte dem
Johanniterorden das Johanniterhaus in Schlawe (domus de Slawo).
Dieses bildete den Ausgangspunkt für die weiteren Erwerbungen des
Ordens ,und wurde Sitz einer Komture. Slawna war der Sitz der
Nachkommen Ratibors. Höchstwahrscheinlich lag diese Burg (castrum
Slawen Pomeraniae) 4 km nordöstlich von der heutigen Stadt Schlawe
an der Stelle des heutigen Dorfes Alt-Schlawe (mnd. olden
Slawe) an der Wipper. Hier befand sich auch das schon erwähnte
Johanniterhaus. |
Als das Geschlecht
Ratibors 1227 ausstarb, fiel das Land Schlawe (ebenso wie Stolp
und wahrscheinlich auch Belgard) den beiden jungen westpommerschen
Herzögen Barnim I. und Wartislaw III. erblich zu. Aber
bereits 1230 bemächtigte sich Herzog Swantopolk II. von
Ostpommern mit gleichzeitiger Annahme des Herzogstitels des Landes
zwischen Nestbach und Leba.
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1248
schenkte Swantopolk II. ,dem Kloster Dargun den Ort Bonsowe (ht. Büssow?),
wo das Kloster Buckow entstand. Nach Swantopolks II. Tode
hat sich Herzog Barnim I. von Westpommern noch einmal vorübergehend
des Landes Schlawe bemächtigt. Aber am 1. April 1269 nahm Mestwin
II. (der Nachfolger Swantopolks II.) seine gesamten Besitzungen
von den askanischen Markgrafen zu Lehen und gewann dadurch deren
Schutz. Wenn er sich zwar auch später wieder an Polen anschloss,
so blieb er doch der Vasall der Askanier, die 1277 dadurch
in Hinterpommern festen Fuß faßten, daß sie von dem Fürsten
Wizlav II. von Rügen das diesem zugefallene Land Schlawe kauften. |
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Die Bestrebungen der
westpommerschen Herzöge, sich dieser hinterpommerschen Gebiete
wieder zu bemächtigen, blieben erfolglos. Im Jahre 1307
erscheinen die Markgrafen Otto und Waldemar von Brandenburg als
Lehnsherren und bestätigen dem Grafen Peter von Neuenburg, seinem
Vater Swenzo. und seinen Brüdern den Lehnsbesitz des Schlosses
Schlawe. Dieses Geschlecht des Swenzo blieb von nun an im
Besitz des Landes Schlawe. Besonders der zweite der Brüder
erscheint als Herr des Landes und nennt sich auch seit 1312 Jasco
(oder Johannes) de Slawna (dominus castri et territorii Slawen...)
Am 22. Mai 1317 begründet er mit seinen Brüdern Peter von
Neuenburg und Laurentius von Rügenwalde Neu-Schlawe( nova Zlawen),
die südlich von der ,Burg Alt-Schlawe gelegene deutsche Kolonie,
als deutsche Stadt und bewidmet sie mit Lübischem Recht..
1347 erkennen Jasco und seine Söhne den Herzog Bogislaw V. als
rechtmäßigen Landes-und Lehnsherren an. 1357 wird die Stadt mit
dem von dem herzoglichen Lehnmann Peter van Slawe gekauften Dorf Bewersdorf
belehnt. |
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Bald
darauf erlischt das Geschlecht des Swenzo; die pommerschen Herzöge
der Wolgaster Linie ziehen die Herrschaft Schlawe als erledigtes
Lehen ein und schaffen daraus die Landvogtei Schlawe. 1418
schließen die Städte Schlawe, Stolp und Rügenwalde ein Bündnis
zum Schutz ihrer Gerechtsame. 1481 tritt Schlawe dem Landfriedensbündnis
der hinterpommerschen und stiftischen Städte bei. 1749
wird die Kolonie Coccejendorf auf der ,,wüsten Feldmark
Schwenzendorf" angelegt. Bald darauf läßt Friedrich der Große
in der Nähe die Siedlung Wilhelmine anlegen.. Im siebenjährigen
Kriege wird die Stadt geplündert. |
Mit der Geschichte
der Stadt Schlawe ist die der andern Städte des heutigen Kreises:
Rügenwalde, Zanow
und Pollnow mehr oder
weniger eng verknüpft. |
Rügenwalde (Ruwenwold,
Ryenwold u. ä.) wurde vermutlich 1270 als deutsche Stadt
von Wizlaw II. von Rügen, der ja in diesem Jahre in den
Pfandbesitz des Landes Schlawe gekommen war, gegründet. Er nennt
die Stadt zuerst 1271 ,civitas nostra Rugenwolde". Später
findet sich diese Bezeichnung häufig in Urkunden Wizlaws II.
Am 21. Mai 1312 wird die in Verfall geratene Stadt
von den Swenzonen Peter von Neuenburg, Johann von Schlawe und Lorenz
von Rügenwalde neu begründet und erhält nun auch Lübisches
Recht. In den hierher gehörenden Urkunden wird das Dorf Zizow bereits
genannt.
Die Stadt gehört zur Hanse,
wird aber 1365 wegen eines Vergehens gegen die Statuten ausgestossen,
später jedoch wieder aufgenommen. 1453 erhielt die Stadt von Lübeck
ein förmliches Zeugnis betr. ihrer Zugehörigkeit zum Hansebunde (.
. . in de Dütsche Hanse mede höre . . .). 1398 verlieh Herzog Bogislaw
VIII. seiner ,,vorstlichen" Stadt Rügenwalde die Münzgerechtigkeit
(rechtmedige Penninge Vinckenogen Munte to schlaende ) Im
Jahre 1418 der Vertrag mit Schlawe und Stolp.
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Das Gründungsjahr
der Stadt Pollnow ist nicht ermittelt. 1307 wird Mestwin II.
der Besitz des ,,Schlosses Pollnow" von den Markgrafen Otto und
Waldemar von Brandenburg bestätigt. Ebenso ist unbekannt, wann
Pollnow deutsches Stadtrecht erhielt. Das Lübische Recht
erwarb es wahrscheinlich 1613. |
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Zanow scheint
speziell zum Lande Pollnow gehört zu haben; denn der Ritter Peter
von Pollnow gründet 1343 bei dem Schloß die deutsche Stadt. Sie
erhält später Lübisches Recht. Seit 1400 gehört sie zur Vogtei Rügenwalde. |
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Soviel ist aus der geschichtlichen
Entwicklung zu ersehen: Die deutsche Kolonisation schritt langsam aber
stetig fort. Die Slawen sind von den westdeutschen Ansiedlern allmählich
zurückgedrängt worden. Ferner ist weitgehend Rassenmischung durch Heirat
erfolgt.
Der slawische Uradel hat sich fast
ausnahmslos dem Deutschtum assimiliert und der Germanisation wertvolle
Dienste geleistet. Noch heute ist im Schlawer Kreis eine Reihe von
Adelsgeschlechtern ansässig, deren Stammbaum auf den Polnischen Uradel
zurückgeht.
In
kultureller Beziehung haben auch die Klöster des Schlawer
Landes erheblichen Anteil an der Ausbreitung des Deutschtums. In der
Nähe von Rügenwalde legte die Witwe Herzog Bogislaws V., Adelheid,
1394 den Grundstein zu dem Kartäuserkloster Marienkron. Zu
den Klostergütern gehörten u. a. Dammeshagen (Damshagen) (1528),
,Pennekow (1437), Pustamin; (1529). |
Die größte Bedeutung erlangte das Kloster
Buckow. Herzog Swantopolk II. schenkte im Jahre 1248 dem
Zisterzienserkloster Dargun den Ort Büssow (Bonsowe) und eine Mühlenanlage
an der unteren Furt der Grabow zur Gründung eines neuen Klosters.
Die Gründung des Klosters ist wahrscheinlich erst 1252 erfolgt. Es
wurde mit deutschen Mönchen aus dem Kloster Stolpe an der Peene
besetzt, die jedoch bald von den Slawen vertrieben wurden. Die tatkräftige
Hilfe Swantopolks II. ermöglichte es, daß die Mönche schon nach 2
,Monaten zurückkehren konnten. Das ,Kloster besaß eine große
Anzahl von Dörfern und hatte Gerechtsame in Kolberg, Köslin,
Persanzig, Neustettin u. a. weiter entfernt liegenden Orten
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